Erstmals auf Deutsch: Japanische Geschichten aus der Psychotherapie.
Ein Bandenboss, der an einer Phobie vor spitzen Gegenständen leidet. Ein Baseballspieler, der die Kontrolle über den Ball verloren hat. Eine Schriftstellerin, die an Brechreiz leidet, sobald sie an ihrem neuen Roman schreibt. Sie alle landen in der Praxis des Psychiaters Dr. Irabu. Er ist ein unkonventioneller Arzt, klein und dicklich, und unkonventionell sind seine Behandlungsmethoden: Es gibt keine Couch, stattdessen sucht er seine Patienten auf und konfrontiert sie mit ihren Neurosen. Und siehe da – seine Methoden zeigen Wirkung.
Japan und Psychotherapie klingt nach einem Widerspruch in sich, sind doch gerade die Asiaten Meister darin, ihre Emotionen vor anderen zu verbergen. Emotionale Ausbrüche gelten in hohem Maße als unhöflich und blamabel. Andererseits ist die Kluft zwischen traditioneller Erziehung und Moderne geradezu riesig und man wundert sich, daß nicht viel mehr Japaner die Dienste eines Dr. Irabu benötigen. Der nämlich schert sich weder um Tradition noch um seine Patienten, so scheint es. Er ist albern, unhöflich und peinlich, aufdringlich und direkt. Gerade das macht ihn in Japan zur komischen Figur. Dabei trifft er bei seinen Patienten zielsicher den wunden Punkt und hilft ihnen, mit ihren Problemen fertig zu werden.
Das Buch enthält mehrere Kurzgeschichten, die alle mehr oder weniger amüsant sind und sich gut lesen lassen. Allerdings fällt auf, wenn man das Buch von vorn bis hinten durchliest, sie laufen immer nach dem gleichen Muster ab, was auf Dauer etwas langweilig wirkt. Immer mal eine Geschichte so zwischendurch ist aber durchaus lustig 😉