Kennedy-Syndrom von Uwe Klausner

(c) Gmeiner Verlag
Berlin, im August 1961. In einer S-Bahn Richtung Wannsee wird ein erschossener Mann entdeckt, allem Anschein nach ein Amerikaner. Kurz darauf wird ein weiterer Toter gefunden, diesmal auf einem Schrottplatz in der Nähe des Flughafens Tempelhof. Schnell wird Hauptkommissar Tom Sydow klar, dass es zwischen den beiden Fällen einen Zusammenhang gibt. Doch damit nicht genug: Sydow kommt einem unglaublichen Komplott auf die Spur, dessen Fäden bis ins Hauptquartier der CIA zu reichen scheinen. Offenbar ist es jemandem gelungen, das bestgehütete Geheimnis der DDR zu lüften: die Pläne zum Bau der Berliner Mauer.

Ein Berlin-Krimi zur Zeit des Kalten Krieges, aufgepeppt mit politischem Hintergrundmaterial einer brisanten Zeit. Tom Sydow ist klar, da der Tote in der S-Bahn wie ein Ami aussieht und die Tat sehr professionell ausgeführt wurde, ist das kein „normales“ Verbrechen, da steckt mehr dahinter. Dann wird er auch noch zu einem zweiten Mord beordert, was ihn um so mehr ärgert, als er eigentlich seinen Hochzeitstag in Ruhe verbringen wollte und daraus nun gar nichts mehr wird. Auch dieser Mord gibt Rätsel auf, denn der Tote, zu Lebzeiten nicht gerade Ziel weiblicher Begierde, wurde vor seinem ungewollten Ableben in Begleitung einer umwerfend aufregenden Frau gesehen, die sich an ihn heranmachte. Und mit russischem Akzent sprach… Für Tom Sydow riecht das alles verdächtig nach Agenten und Geheimdiensten. Das er damit Recht behält, bringt ihn und auch seine Familie in höchste Lebensgefahr!

Kurz nach dem Mauerbau geboren und im geteilten Berlin aufgewachsen, war es für mich ein besonderes Vergnügen, zumindest literarisch in diese Zeit einzutauchen. Real war es nicht immer vergnüglich, vor allem in der Urlaubszeit. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie jede Unterhaltung in den Zügen schlagartig in eisiges Schweigen umschlug, sobald der Zug in „die Zone“ hineinfuhr, die einschüchternden „Vopos“, die ihre Hunde unter den Zügen hindurchjagten. Uns Kindern wurde regelmässig der Mund verboten, zu groß war die Angst, einer von uns könnte etwas Negatives über den „Osten“ sagen, was zu Hause aufgeschnappt wurde, das war unglaublich langweilig! 🙂
Noch zwei kleine Anmerkungen zum Text selbst:
Der Kurfürstendamm wird „KuDamm“ abgekürzt, er hat nichts mit Kühen zu tun 😉 und ein echter Berliner sagt nicht „Dat“ (Dat hab ick doch jesacht) sondern „Dit“ (Dit hab ick doch jesacht / Wat solln ditte?)

Das Buch ist wirklich interessant und äußerst spannend. Auch wenn die fiktive Geschichte in reale Gegebenheiten gebettet ist, ich möchte nicht wissen, wie oft Berlin auf dem Vulkan tanzte ohne daß wir Berliner etwas davon mitbekamen. Sehr empfehlenswert! 🙂 🙂 🙂

Herzlichen Dank an den Gmeiner Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

Monatsrückblick August

Gelesen: Irrliebe, Friesenschnee, Kennedy.Syndrom
Gehört: mal wieder fast unverständliches Niederbaierisch :))

Gelernt: es lohnt sich nicht mehr, für Kippen nach Tchechien zu fahren.

Gesehen: die absolut dickste Nebelwand meines Lebens. Sicht unter 5 m!

Gedacht: Bei Lovelybooks würde ich auch gern arbeiten!

Gesagt: Muß ich nicht haben! (gemeint waren die „Schoßgebete“ von Charlotte Roche)

Gefreut: Über meine tolle Geburtstagsfeier und den Ausbildungsplatz meiner Tochter.

Geärgert: Über diesen miesen Sommer

Gelacht: Über eine ganze Menge

Geweint: gar nicht 🙂

Getrunken: Meinen allerersten BUBBLE-TEA!

Gegessen: Das erste Mal in diesem Jahr was gegrilltes (Mjaaam!)

Gekauft: diese tolle Espressotasse bei „Pylones“ in München:

Gefunden: hatte nix verloren 🙂

Gemacht: Zur Pyjamaparty zu Lovelybooks nach München gefahren

Friesenschnee von Kurt Geisler

(c) Gmeiner Verlag
Panik im alten Kieler Wasserturm. Während einer Theateraufführung wird eine junge Frau brutal angegriffen. Der mutmaßliche Täter, ein Schauspieler des Hamburger Ensembles, flüchtet sich auf das Dach des Gebäudes. Im Scheinwerferlicht der angerückten Spezialeinheit gibt er eine letzte Probe seines Könnens, um kurz darauf in den Tod zu stürzen. Kommissar Hansen von der Kripo Kiel nimmt die Ermittlungen auf, doch in Hamburg sind ihm die Hände gebunden und so bittet er einmal mehr seinen alten Freund Stuhr um Hilfe. Dem agilen Frühpensionär ist bald klar, dass die Lösung des Falls mitten im nordfriesischen Wattenmeer liegt.

Helge Stuhr freut sich nicht wirklich auf diesen Theaterabend, viel lieber würde er im Sportler-Vereinsheim ein Bierchen trinken. Aber weil Jenny, seine neue Liebe, einmal bei dieser Theatertruppe mitgespielt hat und ohnehin sehr kulturinteressiert ist, spielt Stuhr eben auch mit und besucht mit ihr die Aufführung. Mittendrin bricht dann das Chaos aus. Die Polizei umstellt den Turm, schliesst alle Anwesenden ein und nur Stuhr erkennt, daß da ein echter Kommissar auf der Bühne steht und um Ruhe bittet, sein Freund Hansen nämlich. Plötzlich dreht einer der Schauspieler durch! Er bedroht das Publikum, insbesondere Jenny, mit einer Waffe, zwingt sie, die Polizei zu entwaffnen und flüchtet auf´s Dach! Stuhr verfolgt ihn nach oben, nur um dort Zeuge eines wirren Monologs zu werden, bevor der Akteur, nach einem unauthorisierten Schuß der Polizei, vom Dach stürzt. Allerdings kommt bei der Autopsie heraus, der einzelne Schuß ging fehl und war somit nicht der Grund für den Todessturz…
Da die Schauspieltruppe zurück nach Hamburg muß, schleust Stuhr seinen Kumpel Olli bei ihnen ein. Warum hat der Schauspieler vor der Vorstellung die junge Frau überfallen? Warum drehte er durch und was hat Jenny mit all dem zu tun?

Dieser Krimi lebt eindeutig von seinen illustren Charakteren und zum großen Teil von ihren Namen. Die Geschichte ist leider nur mäßig spannend und die „Zufälle“ wirken oft sehr konstruiert. Zum Beispiel die „alte Flamme“ von Stuhr, die unter einem fadenscheinigen Vorwand wieder auftaucht und ganz zufällig genau auf DER Insel wohnt…. usw.
Olli scheint ein netter Kerl zu sein, leider erschliesst sich dem Leser überhaupt nicht, WER er ist. Er hat sofort Zeit, sich in eine Ermittlung zu hängen, also hat er keinen regulären Job. Ist er ein reicher Hobbydetektiv? Ein Privatdetektiv, Journalist? Keine Ahnung…
Helge Stuhr ist der „Womanizer“, hat aber leider so gar kein Händchen für die Damen. Jenny, seine derzeitige Freundin, ist eine egoistische, von sich eingenommene Blondine, Typ „Ich-bin-ein-Star-küß-den-Boden-auf-dem-ich-wandle“. Und die unverhofft wieder aufgetauchte Verflossene ist ein derartig berechnendes Biest, daß Alexis aus dem „Denver-Clan“ ein sanftes Lämmchen dagegen war und man sich fragen muß, wie jemand gleich zweimal auf sie reinfallen kann. Zumal Stuhr nicht so dämlich ist, nicht genau zu wissen, worauf er sich da einlässt…

Leider hat mich dieses Buch nicht wirklich überzeugt.

Meinen herzlichen Dank an den Gmeiner Verlag für dieses Rezensionsexemplar 🙂

Pyjamaparty bei Lovelybooks 13./14. August 2011

Am letzten Wochenende war es endlich soweit, ich machte mich auf den Weg nach München zu Lovelybooks ins Gartenhaus. Lange geplant und noch längere Vorfreude 🙂 !
Natürlich war auch das Häkelschwein wieder dabei. Es machte sich gleich mal nützlich als Stäbchenhalter beim frühen Mittagessen im Zug:
Die Mitreisenden guckten recht interessiert, als ich meine Bentobox aufbaute, bestückt mit jap. Nudelsalat, Omelette, karamellisiertem Gemüse, Kirschtomaten und ein paar Schoko-Bons. Ist auf jeden Fall leckerer, als so ein überteuertes, schlabbriges Wurstbrötchen 🙂 (Und ja, natürlich bekam das Häkelschwein was ab!)

Die Wolken hängen tief in Bayern

Am Münchner Hauptbahnhof angekommen fiel ich erstmal dezent in Ohnmacht. Große Gepäckschliessfächer kosten glatt 5 €! Entschuldigt bitte, liebe Münchner, aber ihr habt nen Knall!!! Also habe ich meinen Trolly eben hinter mir hergezerrt und gleich mal festgestellt, daß jede Rolltreppe, vor der ich stand, entweder in die falsche Richtung oder überhaupt nicht lief. Das wurde ein echt sportliches Wochenende…

Denn bevor ich mich zu Lovelybooks auf den Weg machte, wollte ich ja unbedingt meinen ersten Bubble-Tea versuchen. Der Bubble-Tea-Laden ist am Rindermarkt gleich hinterm Petersplatz:

Die Mitarbeiter dort sind sehr freundlich und erklären einem Neuling sehr gern, wie das mit dem Tee funktioniert. Auch gegen fotografieren haben sie nichts.

Des Häkelschweins neue Freund im Münchner Bubble-T

Die Farbe steht mir! Wann fangen wir jetzt an?!

Zwar befindet sich wirklich Tee in dem Getränk, trotzdem erinnert es mich aber eher an einen Milch-Shake. Es ist auch ganz lecker und die Tapiokaperlen (Bubbles) sind eine interessante Komponente, aber für „echte“ Teetrinker/innen eher eine Spielerei.

So, nun aber auf ins Gartenhaus! Das ist es:

Empfangen wurde ich sehr freundlich von Marcel und Praktikant Dani, denn die eigentliche Organisatorin war leider krank. Sie kam aber trotz Halsschmerzen und Krächzstimme kurz vorbei, darum hier meinen ausgesprochenen Dank an das Team:

Es war super, daß alles geklappt hat und das ihr alles so toll auf die Beine gestellt habt! Es war schön bei Euch!

Nach und nach trudelten alle ein, insgesamt acht Mädels. Ich glaube, die beiden Jungs von Lovelybooks fühlten sich wohl 🙂 Marcel schleppte tapfer jedes Gepäckstück die Halsbrech-Wendeltreppe hoch und veranstaltete eine „Schloßführung“

So sah es aus, als wir ankamen... 😉
die "Wall of Fame"
Wenn kein Poster vorhanden, geht auch ein Würschtl-Teller! (Sebastian Glubrecht)

Da wir ja grillen wollten, trabten einige von uns dann mit Marcel zum Edeka (doch Marcel, man braucht wirklich mehr als sechs Tomaten für 12 Personen! 🙂 🙂 🙂 ) und dann ging es langsam los, denn wir hatten alle Hunger! Da wir alle durchweg sehr sympathische Buchverrückte sind, kam natürlich keinen Augenblick Langeweile auf, selbst das mitgebrachte Literaturquiz blieb liegen. Viel interessanter war da schon das Bücherregal, aus dem wir uns jede ein Buch aussuchen durften. Das stellte sich bei DER Auswahl allerdings als sehr schwierig heraus! Letztendlich entschied ich mich aber doch für „Die Radleys“, die ohnehin auf meiner Liste stehen. Eine Seite ist etwas „angeknabbert“ und ich habe ja Herberth (das Büro-Zamperl!) in Verdacht, Marcel meinte aber, daß auch die Praktikanten ab und zu mal…. 🙂 Ich habe aber nicht nachgefragt, ob die armen Praktikanten aus Hunger oder purer Verzweiflung ins Buch beißen! 🙂
Natürlich tauchten dann auch die „Schoßgebete“ von Charlotte Roche auf. Fräulein Cleo bescherte uns eine Leseprobe und dank ihres überragenden komödiantischen Talents lagen wir nach kurzer Zeit halb unter dem Tisch vor Lachen! Am Inhalt lag es nicht, was ich gehört habe, ist wenigstens genau so eklig wie es die „Feuchtgebiete“ schon waren. Es gibt Dinge, die man einfach nicht wissen möchte….

Spät des Nachtens verliessen uns Marcel und Dani, das Gartenhaus gehörte UNS! Aber wir waren wirklich brav, schliesslich steht das Häusschen noch ;)! Noch später verzogen wir uns dann in unsere Betten. Ich weiß, daß jetzt ein Outing von mir erwartet wird, warum einige am nächsten Morgen doch unten geschlafen haben…. jahaaa, ich bin schuld! Ich bin eben ein Opfer meiner Nebenhöhlen, tut mir soooo leid :)!
Am nächsten Morgen tauchte Marcel mit frischen Brötchen auf und nach dem Frühstück mußte ich leider auch schon los… Ich könnte noch Seiten vollschreiben, aber jetzt lass ich noch Bilder sprechen. Als letztes sei gesagt, es war wirklich ein supertolles Wochenende mit sehr netten Frauen, interessanten Gesprächen, noch mehr Spass und ein Hoch auf das Lovelybooks-Team! Vielen Dank dafür!

Marcel Koch & Praktikant Dani, die sich super um uns gekümmert haben!
Die Mädels & Dani
Die Mädels und Marcel & Dani auf der anderen Seite
Häkelschwein Privatparty!
WIR werden Marcel und Fräulein Cleo jetzt plattmachen, ha! 😉
Das Häkelschwein bewacht die Unterhaltungsmedien
Spääät in der Nacht.....
Eine Rose grüßt vom Dachgarten
EY! Wir sind noch nicht fotogen....! Sonntag um 9h 🙂
nochmal Määäädels 🙂

Um die Bilder zu vergrößern, bitte anklicken! 🙂

Irrliebe von Klaus Erfmeyer

(c) Gmeiner Verlag
Als Franziska Bellgardt über eine verführerische Kontaktanzeige den Franzosen Pierre Brossard kennenlernt, scheint sie die Liebe ihres Lebens gefunden zu haben. Doch die Leidenschaft für den rätselhaften Pierre endet mit ihrem Tod. Franziskas Schulfreundin Marie Schwarz und ihr Freund, der Dortmunder Rechtsanwalt Stephan Knobel, beginnen die schicksalhafte Beziehung zu ergründen. Bald zeigt sich, dass es um weit mehr geht als Franziskas Liebe zu einem Mann, dem sie sich bedingungslos unterwerfen wollte …

Auf den ersten Blick könnte es ein Selbstmord gewesen sein, aber alles ist ganz anders, als es auf den ersten Blick scheint. Angefangen mit der Freundschaft zwischen Franziska und Marie, die eigentlich gar keine war. Marie fühlt sich aber verantwortlich und macht sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Fanzosen. Aber sie wird gefunden – und zwar von dessen Ehefrau Dominique. Obwohl Dominique, die erfolgreiche Architektin, Hilfe auf der Suche nach ihrem Mann erbittet, denn der ist verschwunden, ist sie nicht gerade der Typ „verzweifelt-besorgte Ehefrau“, im Gegenteil, sie ist kalt wie ein Eiswürfel und reichlich unsympathisch. Hat sie trotzdem Franziska ermordet? Und den untreuen Gatten gleich mit? Der zuständige Staatsanwalt denkt das jedenfalls, aber Stefan Knobel glaubt das nicht und gemeinsam decken sie ein perfides Spiel um Gefühle, Macht und Geld auf.

Dieser Krimi hat es gewaltig in sich. Man kann ihn nicht einfach so hintereinander weg lesen, der Autor fordert intensiv die kleinen grauen Zellen! Man findet sich in den tiefsten Abgründen menschlicher Kälte und Grausamkeit wieder und obwohl alles bemerkenswert unblutig abläuft, hatte ich beim Lesen mehr als einmal eine Gänsehaut. Wirklich allerbeste Krimiunterhaltung 🙂 🙂 🙂

Herzlichen Dank an den Gmeiner-Verlag für dieses Rezensionsexemplar 🙂

Monatsrückblick Juli

Gefunden habe ich den Monatsrückblick hier: http://boergerwelt.bplaced.net/2011/08/monatsruckblick-juli/ und jetzt darf ich den auch benutzen :). Also, das war der Juli:

Gelesen: Der Kirschblütenmord; Tiepolos Fehler; Miss Daisy und der Tod im Wintergarten; Eindeutig Mord; Das Labyrinth der Wörter; Die Therapeutin

Gehört: massenhaft Musik, hauptsächlich Parov Stelar

Gelernt: 862 Bücher gehen eindeutig ins Kreuz!

Gesehen: Harry Potter, HdT 1 & 2

Gedacht: das ist DAS Rot!

Gesagt: Ich höre nicht mit rauchen auf!

Gefreut: über jeden Sonnenstrahl über 25°

Geärgert: über den sog. Kundenservice von Hewlett-Packard

Gelacht: über verrückte Katzenvideos auf Youtube

Geweint: bei Harry Potter (JA, ich WEISS….!)

Getrunken: Tee, Tee und Tee

Gegessen: Matcha-Eis

Gekauft: Wandtattoo fürs Wohnzimmer

Gefunden: viele achtbeinige „Untermieter“ (nur gaaanz kleine, zum Glück!)

Gemacht: Wohnzimmer renoviert

Nicht ohne meinen Mops von Silke Porath

(c) Gmeiner-Verlag
Tanja hat ihre Traumwohnung in Stuttgart gefunden: Altbau, drei Zimmer, beste Lage. Der Haken ist nur: Allein kann sie sich die Wohnung niemals leisten. So ruft sie kurzerhand ein Mitbewohner-Casting aus. Und entscheidet sich schließlich für Chris, der im Callcenter arbeitet, und Rolf, einen Postboten, der samt seinem Mops „Earl of Cockwood“ einzieht. Tanja ist hin und weg von diesen Prachtkerlen. Klar, dass sie als Letzte bemerkt, dass Rolf und Chris ein Paar werden. Der Katzenjammer ist groß – erst recht, als Marc, Tanjas Ex, mit seiner schwangeren Freundin vor ihr steht. Tanja, die Jungs und der Mops schwören Rache …
Ein turbulenter WG-Roman um nervige Nachbarn, schwule Freunde und natürlich Liebe! Zum Bellen komisch!

Eigentlich bin ich nicht so der Frauenroman-Typ und mag auch eher Katzen als Hunde, aber wer kann diesem Mops-Cover schon widerstehen? 🙂 Zum Inhalt ist im Klappentext eigentlich alles gesagt, ein leichter, sehr lustiger Frauenroman um Liebe, Hund und andere tägliche Dramen. Tanja ist zwar von „Marc, dem Arsch“ maßlos enttäuscht, aber den Reizen des anderen Geschlechts trotzdem nicht abgeneigt. Bis sie merkt, daß ihre beiden Sahneschnitten sich eher füreinander als für sie interessieren. Aber da gibt es ja noch Earl, den Mops, und passenderweise einen recht schnuckeligen Tierarzt nebenan… Der macht sich aber vom Acker und als Tanja ihren ohnehin nicht fürstlich bezahlten Job verliert, sieht es gar nicht gut aus für das Weiterbestehen der WG und das Wiedersehen mit dem Herrn Veterinär.

Mir hat das Buch sehr gefallen, bis auf eine winzige Kleinigkeit: Als Tanja ihren Job verliert, muß sie zum Arbeitsamt, bzw. „Job-Center“, wie das auf gut neudeutsch heisst, und es schwebt natürlich auch Hartz IV über ihr. Die Autorin hat (zu ihrem großen Glück, möchte ich sagen!) keine Ahnung, wie es da zugeht. Im realen Leben wäre ihre Protagonistin mit fliegenden Fahnen untergegangen. Aber es ist ein Roman, also ein modernes Märchen, warum sollen da die ARGE-Mitarbeiter nicht so sein, wie beschrieben? Realität haben wir ja genug! 🙂 🙂 🙂

Mit herzlichem Dank an den Gmeiner-Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

Goetheglut von Bernd Köstering

(c) Gmeiner Verlag
Weimar im Sommer 2004. In der Ilm wird ein Toter gefunden. Hendrik Wilmut, Literaturexperte aus Frankfurt am Main, gerät unter Mordverdacht. Seine Freunde ziehen sich zurück, nur sein Cousin Benno lässt ihn nicht im Stich. Mit seiner Hilfe vollzieht Wilmut eine erstaunliche Wandlung: Er wird vom Gejagten zum Jäger, vom Angeklagten zum Ermittler. So kommen sie dem Geheimnis des Kassibers sehr nahe. Doch dann verbrennt der vermutliche Beweis seiner Unschuld in der Herzogin Anna Amalia-Bibliothek. Jetzt gibt es nur noch eine Frau, die ihn retten kann …

Gerade in dem Moment, in dem der espressosüchtige Hendrik seine nagelneue Espressomaschine auspackt, klingelt es. Die Polizei, die ihn unter dem Verdacht festnimmt, einen Mann ermordet zu haben, den er gar nicht kennt. Sagt er jedenfalls. Wie kommen dann aber seine Fingerabdrücke in die Wohnung des Toten? Es hilft nichts, der Literaturdozent wandert erst mal in Untersuchungshaft. Dort wird ihm sehr schnell klar, daß es jemand auf ihn abgesehen hat, ihn vernichten will. Und das er hinter den dicken Gefängnismauern nicht weniger in Gefahr ist als draussen. Bei einer Gefängnisschlägerei wird ihm ein Zettel mit einem merkwürdigen Gedicht zugesteckt. Wird ihn das zum wahren Mörder führen und seine Unschuld beweisen?

Nur weil der Protagonist Literaturprofessor ist, sich einige Male in einer Bibliothek aufhält und ein Gedicht auftaucht, würde ich dieses Buch jetzt nicht als ausgewiesenen Literaturkrimi bezeichnen, aber ein Krimi ist es allemal! Spannend erzählt und trotz Leichen (natürlich bleibt es nicht bei einer!) ausnehmend sympathisch. Macht große Lust, einmal Weimar zu besuchen!

Herzlichen Dank an den Gmeiner-Verlag für dieses Rezensions-Exemplar:) 🙂 🙂

Der Klang der Erde von Dieter Bührig

(c) Gmeiner Verlag
Der Geiger Max Auerbach hat nach dem Scheitern seiner Ehe eine Anstellung beim Lübecker Stadtorchester unter Leitung des jungen Dirigenten Wilhelm Furtwängler gefunden. Als der glühende Verehrer Mahlers im Mai 1911 vom Tod des Wiener Meisters erfährt, verliert er jeden Halt: Auerbach entwickelt eine gefährliche Persönlichkeitsstörung. Er nimmt einen Doppelgänger wahr, der ihm aufträgt, in München die Orchesterpartitur von Mahlers „Lied von der Erde“ zu stehlen und den Dirigenten der Uraufführung, Bruno Walter, zu töten …

Dieser Roman verbindet Realität und Fiktion auf großartige Weise. Reale Persönlichkeiten wie W. Furtwängler, Gustav und Alma Mahler, Bruno Walter und andere mehr werden in eine fiktionale Geschichte verwoben, die sehr interessant erzählt und (im Anhang der Fußnoten) ausführlich erklärt wird. Obwohl mir viele der genannten Namen geläufig sind, habe ich doch viel Neues erfahren.

Das Max Auerbach psychische Probleme hat, weiß man sofort (es steht ja schon im Klappentext), leider ist er aber so unsympathisch, daß wenig Mitleid aufkommen mag. Allerdings spielt er in diesem Roman nicht „die erste Geige“, obwohl er der Protagonist der Geschichte ist. Die erste Geige spielt eindeutig die Musik. Als Leser hatte ich oft das Gefühl, einen Episodenroman zu lesen. Die einzelnen Sequenzen wirken manchmal regelrecht „abgeschnitten“ und unvollendet, trotzdem erzählen sie im Gesamten doch eine Geschichte. Ein gewisses Musikverständnis sollte der Leser ebenfalls mitbringen. Es trägt zwar nicht zwingend zum Verständnis der Geschichte bei, aber da die Musik eine so wichtige Rolle in diesem Roman spielt, ist es hilfreich, wenn man versteht, wovon der Autor da spricht. Auf keinen Fall kann man den Roman als „leichte Unterhaltung“ betrachten. Er ist anspruchsvoll und wirklich interessant.

Ich danke dem Gmeiner-Verlag für dieses Rezensionsexemplar 🙂