Monatsrückblick Dezember

Gelesen:
Feuergott, Totengleich, Lasst uns froh und grausig sein, Geisterfjord
Gehört:
Weihnachtsmusik bis zum Abwinken

Gelernt:
Second Life existiert noch!

Gesehen:
The Help, grossartiger Film!
Gedacht:
Nächstes Jahr mach ich regelmässig Yoga
Gesagt:
Nächstes Jahr schreibe ich wesentlich weniger Weihnachtskarten
Gefreut:
Das ich Weihnachten mit meinem Meerli feiern konnte (ja, es ist immer noch da!), über die HotSox von meiner Tochter und das wir gemütlich zusammen waren
Geärgert:
Über Leute, die weder auf Weihnachtspost schreiben noch wenigstens Danke sagen

Gelacht:
sehr viel
Geweint:
bei bestimmten Weihnachtsliedern…. nennt mich halt „Weichei“! 🙂
Getrunken:
Glühwein
Gegessen:
Entschieden zu viel 😉
Gekauft:
Yankee Candle Tarts, kuschelige Pulswärmer
Gefunden:
zum Glück bisher keinen Floh (der Besuchskater ist ein Flohhotel!!!)
Gemacht:
Lemon Curd – und der ist soooooo lecker geworden, hach!

Geisterfjord von Yrsa Sigurdardottir

(c) Amazon
Drei junge Leute aus Reykjavík planen, ein heruntergekommenes Haus in einem verlassenen Dorf in den kargen Westfjorden Islands wieder aufzubauen; sie ahnen nicht, welch gewaltige Ereignisse sie damit in Gang setzen.
In einer Kleinstadt am anderen Ende des Fjords ermittelt zur selben Zeit Polizistin Dagný gemeinsam mit Freyr, einem Psychologen, in einer Reihe von unnatürlichen Todesfällen. Welche Geheimnisse bergen die staubigen Polizeiakten aus dem vorigen Jahrhundert? Und warum hat Freyr auf einmal das Gefühl, dass sein verschollener Sohn noch am Leben sein könnte? Erst als die Verbindung zwischen diesen rätselhaften Geschehnissen sichtbar wird, enthüllt sich die grausige Wahrheit.
Dieser unheimliche und furchteinflößende Roman der internationalen Bestseller-Autorin Yrsa Sigurðardóttir ist, neben diversen Kinderbüchern, ihr sechstes Buch für Erwachsene und beruht zum Teil auf Tatsachen.

In einen Kindergarten wird eingebrochen. Es wird nichts gestohlen, aber fast alles wird zerstört, kaputt gemacht und es werden Worte an die Wand geschmiert. Der Psychologe Freyr wird hinzu geholt um ein Gutachten über den oder die Täter zu erstellen. Damit wird er in einen Fall hineingezogen, der sich als der schlimmste seines bisherigen Lebens herausstellen soll…

Zeitgleich machen sich ganz woanders drei junge Leute auf, ein altes Ferienhaus zu renovieren, das sie gemeinsam gekauft haben. Es gibt keinen Strom an diesem verlassenen Ort, die drei sind die einzigen Menschen weit und breit. Drei Menschen und ein kleiner Hund. Der Kapitän, der sie übersetzt, macht verworrene, geheimnisvolle Andeutungen über den Ort, insbesondere über genau jenes Haus, welches die drei gekauft haben. Trotzdem steigen sie aus und machen sich ans Werk. Ein lebensgefährlicher Fehler!

Ich lebe in einem sehr alten Fachwerkhaus, da knackt es hier und klappert mal da und bisher fand ich das nicht so wild. Seit Neuestem zucke ich zusammen…. Ich habe mich ehrlich gesagt seit bestimmt 25 Jahren nicht mehr so dermassen gegruselt, ein Buch zu lesen!!!
Die beiden Handlungsstränge, die auf den ersten Blick gar nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, laufen unaufhaltsam aufeinander zu, beide sind von Beginn an hochgradig spannend und können den Spannungsbogen locker bis zum Ende durchhalten. Es gibt nicht eine langweilige Seite in diesem Buch, die Geschichte ist düster, tragisch und traurig, wie auch die Atmosphäre.

Gänsehautgarantie und Gruselfaktor 10! 🙂 🙂 🙂 🙂 🙂

Totengleich von Tana French

(c) Amazon

Totengleich setzt einige Wochen nach dem Ende von Grabesgrün ein und stellt die junge Dubliner Polizistin Cassie Maddox in den Mittelpunkt des Geschehens, die nach den schrecklichen Ereignissen von Knocknaree in einer anderen Abteilung arbeitet. Als eine Leiche gefunden wird, die Cassie wie aus dem Gesicht geschnitten ist und Ausweispapiere auf Cassies alten Undercovernamen Lexie Madison bei sich trägt, wird der Tod der Fremden zunächst geheim gehalten. Die Mordkommission muss nicht nur die Frage klären, wer diese Frau erstochen hat, sondern auch herausfinden, wer sie überhaupt ist. Frank Mackey, Cassies ehemaliger Chef als Undercoveragentin, sieht nur eine Möglichkeit, den Fall aufzuklären: Cassie muss in die Rolle der Toten schlüpfen und das Leben ihrer Doppelgängerin fortführen, um den Mörder zu finden. So wird Cassie ins Umfeld der Toten eingeschleust und beginnt ein doppeltes Spiel, das sie emotional bald tiefer gefangen nimmt, als es ihre Professionalität als Undercoveragentin eigentlich erlaubt.

Eine wirklich spannende Geschichte. Nicht nur, daß eine Frau mit einer nicht existenten Identität herumläuft, nein, sie gleicht auch noch der Ermittlerin, die diese Identität einst erfand, wie ein eineiiger Zwilling! Wäre es nicht denkbar, daß gar nicht die Studentin das Mordopfer sein sollte sondern eigentlich die Polizistin Cassie?
Fünf Studenten leben in einem ererbten Herrenhaus ausserhalb eines kleinen Dorfes. Eine davon ist das Mordopfer. Die fünf gelten als arrogant, merkwürdig, verschroben und sind im Dorf absolut unbeliebt. Immer wieder kommt es zu Anschlägen auf das Haus, eingeschlagene Fenster, Farbbeutel gegen die Hauswand usw. Cassie wird verdrahtet und mit einer angeblichen Amnesie in die Gruppe eingeschleust, denn ihr Chef ist sich sicher, der Täter ist unter ihren Mitbewohnern zu finden. Cassie/Lexie beginnt mit ihren vorsichtigen Ermittlungen und ist einerseits fasziniert vom Miteinander der Gruppe, andrerseits bewegt sie sich durch ein emotionales Minenfeld. Und sie beginnt zu wünschen, der Mörder käme davon …

Dieses Buch ist wirklich sehr spannend. Man möchte natürlich wissen, was passiert ist, wer „Lexie“ wirklich war und zittert immer mit, ob Cassie nicht jeden Augenblick enttarnt wird. Besonders gut gefallen hat mir, daß die Autorin so viel Wert auf die emotionale Verfassung der einzelnen Gruppenmitglieder gelegt hat und auf die Interaktion untereinander. Ein sehr tiefgründiger Krimi, empfehlenswert 🙂 🙂 🙂

WANTED!!! Adventskossilender-Kossi

Gestern, am 25.12.2011 gegen 24 Uhr wurde die bei ihrer Fangemeinde sehr verehrte Adventskossilender-Kossi vor laufender Kamera gekoss… ähm…gekidnappt! Kossi wollte soeben das 25. Türchen ihres Kossilenders öffnen, als sie von einer Person, deren Stimme auf dem Video deutlich zu hören ist, daran gehindert und auf brutalste Weise von der Kamera weggezerrt wurde. Seitdem fehlt von Adventskossilender-Kossi jede Spur!!!
Dringend tatverdächtig ist ein weiblicher Zivi. Den genauen Tathergang spielt die Redaktion HIER ein. Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung der Täterin führen, gibt es eine hohe Weihnachtsplätzchen-Belohnung! Inwieweit Katze Jerry an der Tat beteiligt war, wird zur Stunde noch geklärt. Sie wurde jedenfalls dabei vorgefunden, wie sie breit grinsend die Küchenvorräte plünderte. Für sachdienliche Hinweise wenden Sie sich bitte an den Weihnachtsmann oder jede andere Wichtelstation.

WIR WOLLEN UNSERE KOSSI WIEDERHABEN! FRÖHLICHE WEIHNACHTEN, KOSSI! 🙂

Mein Weihnachts-Wichtel-Päckchen

Dieses Jahr habe ich ja zum ersten Mal beim Wichteln mitgemacht und war ja soooo gespannt 🙂 Weihnachtspäckchen bekommen, die man nicht aufmachen darf, sind ja sowieso immer spannend, aber wenn man nicht weiß, WER einem was schenkt, finde ich das ja noch toller! Das Päckchen kam bereits Anfang Dezemeber und da stand es dann und reizte mich täglich, aber ich war brav und standhaft, jawohl! Ich habe es sogar geschafft, das Wichtelgeschenk als letztes aufzumachen… ABER DANN:

DAS ist es!
Was da wohl drin ist?
...aaah, Schoki & Tee! Hmmmm:)

Lesezeichen! Kann man als Buchverrückte ja NIE genug haben ;)

UUUND: der 2. Flavia-Band!!! *yippiiieee*

Es war alles sehr liebevoll verpackt und ich habe mich riesig gefreut! Vielen Dank, liebe Mareike! Auf diesem Wege wünsche ich Dir auch Frohe Weihnachtstage 🙂

Und ich hoffe, daß sich mein Wichtelkind genau so über ihr Päckchen gefreut hat, wie ich mich über meines! 🙂

Lasst uns froh und grausig sein von Frederike Schmöe

(c) Gmeiner Verlag
23.12.2011. Privatdetektivin Katinka Palfy sitzt in einem heruntergekommenen Bamberger Boxclub und observiert ihre Zielperson. Sie hofft, den mutmaßlichen Kunsthehler an diesem Abend in flagranti bei einem Deal zu erwischen. Kurz darauf wird draußen eine Leiche entdeckt, auf deren Trenchcoat ein eigenartiger Hundepfotenabdruck zu sehen ist. Als später am Abend Blitzeis den Verkehr lahm legt, sitzen alle im Club fest und sind auf ihre eigene Cleverness angewiesen, um herauszufinden, was sich zugetragen hat und wer von ihnen der Mörder ist …

Dieser Krimi ist leider ein Beispiel dafür, daß das Ergebnis trotz hervorragender Zutaten nicht ebenso hervorragend sein muß. Die Zutaten wären:
– gut gezeichnete Charaktere
– die klassische „verschlossenes-Zimmer“-Situation
– eine Leiche
– mehrere Verdächtige mit Geheimnissen
– leichte, flapsige Sprache, durchaus komisch und ironisch

Könnte also alles prima sein. Leider geben diese Zutaten kein rundes Ganzes. Der Erzählfluß wird immer wieder massiv gestört durch nicht zur Geschichte passenden/gehörenden Intermezzi. Eine Person „erzählt“ etwas, geschrieben wird es aber wie ein Zeitungsbericht. Die Krönung war, als die Autorin auch noch einen Hund erzählen ließ!
Ebenso störend fand ich die totale Unprofessionalität der „Ermittlerin“. Das Beste an dem Buch waren die Rezepte des in der Geschichte besprochenen Weihnachtsmenüs… Hatte mir sehr viel mehr davon versprochen, schade. 😦

Herzlichen Dank an den Gmeiner Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

Bericht zur Weihnachtslesung im Kafé Krümelkram in Second Life

Gestern war es also so weit: Premierenlesung zu Weihnachten in Second Life! Lampenfieber? Erstaunlicher Weise weniger, als wenn ich vor „realen“ Menschen gesessen hätte. Obwohl mir ja ganz echte Menschen in Echtzeit zuhörten, so ein bisschen wie „Radio“. Viel nervöser machte mich, daß die Technik versagen könnte. Hat sie aber nicht, jedenfalls nicht bei mir 🙂 Und wenn, ist es auch kein Drama, dann wird gesungen…. aber dazu später!

Die Lesung fand in einer wunderschönen „Schneekugel“ statt und da dachte ich, ich sollte mein Outfit der Umgebung etwas anpassen. So sieht das Ergebnis aus:

Regina, die Weihnachtselfe

Es war ein sehr abwechslungsreiches Programm, es gab Lyrik, Krimis, schauerliches und lustiges. Und die Veranstaltung war gut besucht, es waren ca. 30 Leute da, manchmal sogar 40. Das empfinde ich als wirklich viel, denn in den letzten Tagen habe ich mich ja durchaus umgesehen und fand überwiegend gähnend leere Orte. (Das mag nicht wirklich was bedeuten, vielleicht war da gerade real Nacht und alle Leute schliefen…) Jedenfalls war es toll, daß so viele Menschen unsere Geschichten hören wollten 🙂
Als dann wirklich bei einem Vortragenden die Technik versagte, wurde improvisiert bis es wieder klappte: Violetta, der allersüßeste Krimihamster, sang Weihnachtslieder!

the singing hamster 🙂

Damit ihr euch ein „Bild“ machen könnt, kommen hier noch einige davon:

Blick von oben (ich falle doch gar nicht auf, oder?*g*)

ein sehr relaxter Lyriker 🙂
szenische Lesung für drei

Es hat Spass gemacht, dabei zu sein! 🙂 🙂

Feuergott von Peter Hellinger


„Bakun!“ schrien die Menschen im Rhythmus der Trommel, „Bakun!“ schrie auch Thoralf, der inmitten des leuchtenden Dampfes stand und mit dem Zeremonienmesser die Luft zerteilte. Er glaubte eine Bewegung jenseits der Schwaden zu erkennen, eine große Gestalt, ganz in Silber. Schwankend stolperte das Wesen aus dem Dampf direkt auf ihn zu. Bakun, der Feuergott, war in die Welt zurückgekehrt.

In seinen Kurzgeschichten erzählt der Autor von seltsamen Menschen wie dem Jungen, der keine Angst mehr hatte, Lotte und dem Mirabellenbaum, dem Mann, der im Spiegel verschwand oder dem Maler Gotthard Nerius, dessen Bilder an Realismus nicht zu überbieten waren. Von Vergnüglich bis Nachdenklich: Unterhaltung auf höchstem Niveau!

Ich bin selten enthusiastisch was Kurzgeschichten betrifft. Denn wieviel kann man auf 2 bis 3 Seiten schon erzählen? Nun, mit „Feuergott“ wurde ich eines besseren belehrt! Peter Hellinger schafft es, ganze Welten, den gesamten Fächer an Emotionen auf manchmal nur 1,5 Seiten vor einem auszubreiten. Man ist betroffen, traurig, erleichtert und amüsiert, es gibt spannende, gruselige, traurige und lustige Geschichten. Und es war nicht eine einzige dabei, die mir nicht gefallen hätte! Ein Buch zum Wiederlesen, vorlesen und zum geniessen.

Nur ein winzigkleiner Wermutstropfen: den Setzer würde ich für manche Stellen verhauen!
Inhaltlich 5 🙂 🙂 🙂 🙂 🙂 Sterne, sehr empfehlenswert.

P.S: Habe erfahren, die Setzungsfehler wurden in der 2. Auflage entfernt 🙂

Erste, sehr konträre Erfahrungen mit Second Life

Second Life hat mich noch nie interessiert. Bis letzte Woche wußte ich nicht mal, daß es noch existiert, ich dachte, es wäre längst im virtuellen Nirwana verschwunden. Und wieso fange ich jetzt mit etwas an, was mich bisher nicht mal peripher tangiert hat? Okay, alles auf Anfang!

Als Autorin freue ich mich natürlich, wenn ich meine Geschichten einer Öffentlichkeit vortragen darf. Das habe ich in der Vergangenheit auch schon getan, in Bibliotheken, Kulturzentren usw., eben da, wo man Lesungen erwartet. In der letzten Zeit erweist sich dieses Ansinnen aber zunehmend als unmöglich. Ich höre nichts anderes als: „Nein danke, keine Kapazitäten, kein Budget, keine Zeit, kein Interesse…etc. usw.“ Wobei ich von Beginn an klar gemacht habe, ich will kein Geld dafür! Also ich stell mich nicht hin und verlange 200 € pro Stunde. Es gibt so viele soziale Einrichtungen, Krankenhäuser, Altenheime, Sozialstationen, bei denen ich mir denke, die Bewohner würden sich über sowas freuen, gerade zur Weihnachtszeit. Natürlich ist es für die Mitarbeiter mit einem geringen Aufwand verbunden, aber z. B. in einem Altenwohnheim ist doch schon alles da: Ein Speisesaal, Tische, Stühle und vermutlich auch eine Weihnachtsdeko.

So habe ich mich entschlossen, einfach ein Lesungsvideo zu machen und online zu stellen. Und es dauerte keine 24 Stunden, bis die erste Lesungsanfrage kam, von einer Mit-Autorin von den „Leseblüten Weihnachtszauber“. Und wo soll das stattfinden? In Second Life! Ähem, WO??? Okay, es wurde ein Avatar für mich gebastelt und los geht´s:

sieht mir sogar ähnlich 🙂

Zuerst mal muß man echt laufen lernen, diesen Avatar zu bewegen, ist gar nicht so einfach, aber wenn man es raushat, macht es spass. Die Lesung soll im „Kafe Krümelkram“ stattfinden und da ist es wirklich unglaublich schön! Am liebsten würde ich da einziehen, ehrlich 🙂 Gleich am Abend fand eine Lesung statt, die ich mir anguckte und das war ein Erlebnis! Lauter lustige Gestalten lagen, saßen, lümmelten auf Sofas, Sitzkissen und Teppichen herum und hörten zu. Ein Alien schwebte dekorativ mitten im Raum (ich glaube, das war der Autor 😉 ) eine schwarze Katze blätterte interessiert in einem Buch, einfach klasse!

NATÜRLICH war ich dann neugierig, was es da alles gibt, was man machen kann. Irgendwie ist dieses Second Life eine riesige Zauberkiste, es gibt wirklich wundervolle Orte, ich komm kaum hinterher mit staunen und gucken. Ich dokterte natürlich auch an meinem Aussehen rum, denn überwiegend laufen da nur junge, hippe, sehr schöne Menschen rum. Ich landete dann an so einer Art balinesischem Strand und es dauerte keine 10 Minuten, bis mich so ein sehr schicker Eingeborenenhäuptling zum tanzen aufforderte. Oookaaay…..

haaaach......

Die beiden sahen wirklich großartig zusammen aus, ganz ohne Zweifel. Aber auf einmal deprimierte mich das ganz gewaltig. Ich bin keine zierliche Märchenelfe und der Häuptling hat vermutlich Bauch und Glatze, was ja grundsätzlich egal ist. Aber ich dachte, da sitzen überall auf der Welt einsame Leute an Computern und tanzen miteinander ohne sich zu berühren. Und Tanz ist die vollendetste Form der Berührung, selbst wenn man ein Solo tanzt berührt man andere damit – die Zuschauer.

Ich glaube, ich habe die beiden gegensätzlichen Empfindungen für Second Life gleich am ersten Abend kennengelernt: die Möglichkeit, mit Gleichgesinnten etwas aktiv zu gestalten, künstlerisch aktiv zu sein (Lesung, Konzert, Events) und einen Austausch darüber stattfinden zu lassen zwischen Menschen, die in der Realität Schwierigkeiten haben, sich dreimal in der Woche zu treffen, einfach aufgrund der Entfernungen. Second Life überbrückt diese ohne Probleme.
Die Kehrseite ist diese bunte Traumwelt. Wunderbar anzuschauen aber trügerisch. Muß sich ein Mensch, der gerade mit einem hinreissenden Partner getanzt hat, nicht noch einsamer fühlen, wenn er den Computer ausschaltet? Ich persönlich tanze eindeutig lieber real, denn…. was nützt die Liebe in Gedanken? 🙂

Wenn jetzt jemand mal vorbeikommen möchte, der sieht bitte HIER!